Das Finale der Poetry Slam Meisterschaft Berlin-Brandenburg zieht am 24. April 2022 in die Columbiahalle – ein mutiger Schritt in der immer noch schwierigen Lage für die Kulturszene. Denn der neue Austragungsort bietet rund 1.400 Plätze mehr als die Location im letzten Jahr. Die Halbfinal-Runden finden dagegen in etablierten Poetry Slam-Locations statt: Im Waschhaus Potsdam, im SO36 in Kreuzberg und in der Freiheit Fünfzehn in Köpenick.
„Wir sind sehr gespannt, und hoffen, damit ein Signal für den Kulturneustart im Frühjahr 2022 zu geben“, sagt Ortwin Bader-Iskraut. Er ist selbst Slammer und Veranstalter von den Kiezpoeten und Vorstand des BB e.V. In diesem Verein haben sich die verschiedenen Poetry Slam Veranstaltenden Berlins und Brandenburg organisiert. Neben den Kiezpoeten ist das unter anderen auch das Kollektiv Kunst und Krawall und die Edellauchs.
Insgesamt 27 Poetinnen und Poeten aus Berlin und Brandenburg treten bei dem Wettstreit um den Titel „Berlin-Brandenburg Meister im Poetry Slam“ gegeneinander an. Nominiert werden die Auftretenden durch die regelmäßigen Slams in der Region – von Brandenburg/Havel bis Wedding. Rund die Hälfte der Nominierungen sind bereits vergeben, die Übrigen folgen in den letzten Wochen vor dem Regionalfinale.
Neben Slammern, die auch schon in den letzten Jahren auf den Meisterschaften standen, gibt es in diesem Jahr auch einige Neuzugänge: „In der Pandemie haben viele Newcomer angefangen und sind regelrecht auf die Bühnen gestürmt“, sagt Jesko Habert von den Kiezpoeten. Der von ihm organisierte „Slam der Jugend“ nominiert die voraussichtlich jüngste Teilnehmerin im Lineup: Die 16-jährige Elissa Hamurcu aus Neukölln. Gleichzeitig tritt mit Titelverteidiger Aidin Halimi ein seit Jahren aktiver Slam Poet an.
„Die Berlin-Brandenburg-Meisterschaften sind gerade nach Zeiten, in denen wir uns nur selten auf unseren Slambühnen über den Weg gelaufen sind, ein riesiges Klassentreffen der Poesie und ich freue mich wahnsinnig darauf!“, sagt Slammerin und Veranstalterin Inke Sommerlang, die seit 2017 Teil der Szene ist.
Als Feature tritt der Champion der österreichischen Partnermeisterschaft Wien-Niederösterreich, Henrik Szanto, im Finale auf. Im Gegenzug dafür wird der BB-Slam-Sieger ebenfalls als Feature zur Regionalmeisterschaft nach Wien eingeladen. Bei den Halbfinalen sind als Special Guests Volker Surmann, Fee und Josefine Berkholz eingeladen.
„Normalerweise ist es bei Slams nicht so wichtig, wer gewinnt“, sagt Annette Flemig, Moderatorin des Tempel Slams und seit vielen Jahren im BB e.V. aktiv, „Aber bei den Landesmeisterschaften ist das ein bisschen was anderes.“ Der Gewinner erhält einen der begehrten Startplätze für die deutschsprachigen Meisterschaften, die diesen Herbst in Wien ausgetragen werden. Die üblichen Slam-Regeln werden daher auch streng beachtet: Keine Requisiten, nur eigene Texte und natürlich ein Zeitlimit. Danach gibt es ein Störsignal, notfalls wird der Auftritt abgebrochen.
Trotzdem herrscht große Vorfreude. „Die meisten Slammer sind einfach sehr froh und stolz dabei zu sein, egal, ob sie ins Finale kommen oder nicht“, so Flemig. „Es wird sehr vielfältig: Bei manchen merkt man eher den Rap-Einfluss, bei anderen ist es mehr Comedy, wieder andere machen klassische Lyrik. Das wird eine sehr runde Show.“
Mi. 20.04.2022 | 19:00 Uhr | Halbfinale 1 | SO36, Berlin
Do. 21.04.2022 | 19:00 Uhr | Halbfinale 2 | Freiheit15, Berlin
Fr. 22.04.2022 | 20:00 Uhr | Halbfinale 3 | Waschhaus, Potsdam
So. 24.04.2022 | 20:00 Uhr | Finale | Columbiahalle, Berlin
Weitere Informationen und Tickets unter: www.bbslam.de